Otto Neurath und die Münchner Räterepublik. Zum Zusammenhang von Planwirtschaft und Bildpädagogik
Otto Neurath war von März bis Mai 1919 als Leiter des Münchner Zentralwirtschaftsamtes für die Erstellung eines zentralen Wirtschaftsplanes für Bayern verantwortlich, nach Verhaftung und Freilassung blieb er noch bis Februar 1920 in München, bevor er in seine Heimatstadt Wien zurückkehrte. Bekannt wurde er dort Mitte der 1920er Jahre durch die Entwicklung der sogenannten Wiener Methode der Bildstatistik, der Vorläuferin der heutigen Piktogramme. Der Vortrag legt die bis heute wenig bekannten Aktivitäten Neuraths während seiner Münchner Zeit dar und zeigt, wie Neuraths wirtschaftspolitische Überlegungen mit seinen bildpädagogischen Ambitionen zusammenhängen. Da Neurath außerdem mit dem Kunsthistoriker Franz Roh in Kontakt stand, soll auch danach gefragt werden, ob Neurath möglicherweise bereits in München Kontakte zu Künstlern wie Hans Richter, Franz Wilhelm Seiwert und anderen geknüpft hatte. Es soll damit auch das Bild korrigiert werden, Neuraths Münchner Aktivitäten wären nur ein kurzes politisches Intermezzo gewesen, das keine größeren Nachwirkungen auf sein späteres Schaffen gehabt habe.
Daniela Stöppel, München, Dozentin am Institut für Kunstgeschichte der LMU München, befasste sich in ihrer Dissertation "Visuelle Zeichensysteme" (2014) mit Leben und Werk Otto Neuraths
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Eine Veranstaltungsreihe des Plenum R, in Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein / Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern und der Sendlinger Kulturschmiede e.V. Mit freundlicher Unterstützung des Bezirksausschusses 6 Sendling und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München.
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