22. Juni 2019 Diskussion/Vortrag «Oury Jalloh - Mord in Zelle Nr. 5»

Vortrag und Diskussion mit Gabriele Heinecke, Rechtsanwältin der Familie Jalloh

Information

Veranstaltungsort

Gewerkschaftshaus Nürnberg
7. Stock, Saal Dürer/Lorenz
Kornmarkt 5-7
90402 Nürnberg

Zeit

22.06.2019, 19:00 - 22:00 Uhr

Themenbereiche

Neonazismus / Rassismus

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«Oury Jalloh - Mord in Zelle Nr. 5»

Es ist der 7. Januar 2005, kurz nach 8 Uhr.
Durch die Straßen Dessaus läuft ein 36-jähriger Mann aus Sierra Leone. Oury Jalloh hat Liebeskummer, er ist mit etwa 3 Promille Alkohol im Blut stocktrunken. In der Turmstraße, vor der Gaststätte „Kartoffelwaage“, spricht er zwei Ein-Euro-Jobberinnen an, die dort Müll aufsammeln. Er lallt, er wolle mit „Tina“ telefonieren, brauche ein Handy.
Die Ein-Euro-Jobberinnen rufen die Polizei, ein Funkstreifenwagen kommt. Die Polizisten schaffen den in einiger Entfernung unbeteiligt an einer Wand lehnenden Jalloh unter Anwendung unmittelbaren Zwangs in das Polizeifahrzeug.

Um 12 Uhr verbrennt Oury Jalloh in der Zelle Nr. 5 des Polizeireviers in Dessau.
Er ist seit dem Morgen mit Hand- und Fußfesseln auf einem gefliesten Podest mit aufgelegter Matratze fixiert. Die Polizei spricht dennoch von Selbstmord. Alle Gutachten ergeben eindeutig: Oury Jalloh kann sich nicht selbst angezündet haben.

Es war Mord. Es müssen Polizisten gewesen sein.
Die Mörder werden über ein Jahrzehnt lang gedeckt: von Kollegen, von Staatsanwaltschaften, von Polikern. Am 28.02.2019 verhinderten im Magdeburger Landtag die Regierungsparteien CDU, SPD und Grüne (gemeinsam mit der AfD) einen Parlamentarischen Untersuchungsausschuss.

Gabriele Heinecke ist Rechtsanwältin und vertritt die Interessen der Familie Jalloh in Deutschland.
Sie erläutert uns zunächst Fakten- und Beweislage sowie den juristischen Sachstand. Anschließend möchten wir die Vorgänge gemeinsam in einer Diskussion in die aktuelle gesellschaftliche und politsche Entwicklung einordnen.

Die Veranstaltung ist Teil der Kampagne des Antifaschistischen Aktionsbündnisses „Gemeinsam gegen die reaktionäre Offensive“.

Eine Veranstaltung des Antifaschistischen Aktionsbündnisses in Kooperation mit dem Kurt Eisner verein/RLS Bayern, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Nürnberg und dem Republikanischer Anwältinnen- und Anwälteverein e.V. (RAV).

Standort

Kontakt

Niklas Haupt

Regionalmitarbeiter Bayern (Fürth), Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein

Telefon: +49 911 76689900