Alle sollen eine haben, aber niemand weiß so recht, was das ist. Und wer dann doch keine hat, ist zum Suchen verdammt. «Heimat» war jedoch schon immer verloren, schon immer im Gestern. Entstanden als romantische Gegenbewegung zu Veränderung, Erweiterung, gesteigerter Komplexität und Verschiebung von Machtstrukturen, bezieht sich „Heimat“ als Bewahrerin alles vermeintlich Guten, auf das Bild einer idyllischen Vergangenheit, die es nie gegeben hat. Die völkische und nationalistische Interpretation von Heimat, unterstützt durch Landeskunde und Geschichtswissenschaften, hat Bilder geschaffen, die auch heute noch wirken und identitätspolitisch genutzt werden. Der Vortrag gibt einen Überblick über die historische Entwicklung des bürgerlichen wie des sozialistischen Heimatbegriffs, die eng vernetzt sind mit der Erfindung und Etablierung von Volk und Nation.
Anna Regener hat in Bamberg Historische Geographie studiert und beschäftigt sich mit Erinnerungskultur, Nationenbildung und dem Heimatbegriff.
Eine Veranstaltung des Kurt-Eisner-Vereins.
Standort
Kontakt
RLS Sachsen
E-Mail: dresden@rosalux-sachsen.de
Telefon: +49 351 80403 02