Im Februar 2023 findet in Budapest der sogenannte „Tag der Ehre“ statt – ein jährlich organisiertes Treffen internationaler Neonazis. Antifaschist*innen, auch aus Deutschland, reisen an, um gegen das geschichtsrevisionistische und rassistische Treffen ein Zeichen zu setzen. Sowohl die ungarische als auch die deutsche Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie dabei in koordinierten Gruppen gezielt rechtsextreme Teilnehmer*innen angreifen. Antifaschistische Aktivist*innen dagegen sprechen von ungeplanten Auseinandersetzungen im Umfeld des Nazi-Treffens.
Der Film „FREE HANNA – Solidarität im Budapest-Komplex“ wurde von der Medienwerksatt Frankenproduziert und dabei vom Kurt Eisner Verein/RLS Bayern unterstützt.
Der Film kann bei Youtube angeschaut werden.
Jahr: 2025, Autorin: Hannah Wolny, Kamera: Maximilian Kopsch, Schnitt: Hannah Wolny
Monate später, im Mai 2024, wird die deutsche Antifaschistin und Künstlerin Hanna S. in Nürnberg festgenommen. Ihr wird die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, gefährliche Körperverletzung und versuchter Mord vorgeworfen. Im Rahmen des laufenden Prozesses in München soll geklärt werden, was sich damals in Budapest tatsächlich ereignet hat. Hannas Anwalt Yunus Ziyal weist insbesondere den Vorwurf des versuchten Mordes entschieden zurück. Der Fall sorgt für viel Aufmerksamkeit und es formt sich eine breite Solidaritätsbewegung rund um Hanna. Für die einen ist sie eine potenzielle Gewalttäterin, für viele eine Projektionsfläche im Kampf gegen Rechts.
Der Film „FREE HANNA – Solidarität im Budapest-Komplex“ versucht, sich Hanna auch jenseits der Schlagzeilen zu nähern. Was erzählt ihre Kunst über ihren politischen Kampf – und über sie selbst? Warum setzen sich so viele Menschen außerhalb der Gefängnismauern für sie ein? Und was macht der Umgang der Justiz in Hinblick auf den gesamten Budapest-Komplex mit ihr? Zwischen Briefen aus dem Gefängnis und Gesprächen mit Wegbegleiter*innen entsteht ein Porträt über politische Überzeugung und die Macht der Solidarität.