19. Oktober 2021 Diskussion/Vortrag Afghanistan nach dem Truppenabzug

Reihe «Nach dem Fall Afghanistans»

Information

Veranstaltungsort

Vortrag und Diskussion im digitalen Zoom-Raum

Zeit

19.10.2021, 19:00 - 21:00 Uhr

Themenbereiche

Krieg / Frieden

Zugeordnete Dateien

Afghanistan nach dem Truppenabzug
Bild von Shamsia Hassani, Graffiti-Künstlerin aus Afghanistan

Veranstaltungssprache ist Deutsch. Es wird eine Übersetzung in Dari angeboten. Dolmetscher: Arif Abdullah Haidary  

Nach dem Abzug westlicher Truppen in Afghanistan im Sommer 2021 überschlagen sich die Ereignisse: in kürzester Zeit nehmen die Taliban zahlreiche Provinzen und die Hauptstadt Kabul ein, Zehntausende sind auf der Flucht, es droht eine humanitäre Katastrophe und ein Gewaltregime unter den radikalislamistischen Taliban. Erste Einschätzungen zur Situation im Land wird Friederike Stahlmann liefern.

▸Friederike Stahlmann (Institut für Sozialanthropologie / Universität Bern) ist seit 2002 auf soziale, religiöse und rechtliche Fragen in Afghanistan spezialisiert. Im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung forschte sie längerfristig in Afghanistan. Im Juni 2021 veröffentlichte sie eine Studie zu abgeschobenen Afghanen, herausgegeben von Diakonie und Brot für die Welt.

Im Rahmen unserer Reihe  «Nach dem Fall Afghanistans» wird sie auf die Entwicklung der Sicherheitslage in Afghanistan eingehen, auf die Perspektive der abgeschobenen Afghan*innen und auf die Lebensumstände, die nicht erst seit dem Truppenabzug von Gewalt und Not geprägt sind.

Moderation: Dr. Julia Killet, Kurt-Eisner-Verein / Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern

Für die Teilnahme an der digitalen Veranstaltung ist eine Anmeldung notwendig unter: klick hier

Zur Reihe «Nach dem Fall Afghanistans»
Der Rückzug der westlichen Truppen aus Afghanistan hinterlässt einen Scherbenhaufen. Angetrieben vom amerikanischen Interesse an einem schnellen Ende wurde die afghanische Gesellschaft sich selbst überlassen. Eine zerstrittene Regierung in Kabul und schwache Sicherheitskräfte konnten den Taliban nichts entgegensetzen. So konnten die Taliban als Sieger in die Städte einziehen und die über die letzten zwanzig Jahre gewachsenen Institutionen einer offenen Gesellschaft, Schulen, Medien, Musik, Universitäten schleifen. Die Partizipation von Frauen an diesen Bereichen der afghanischen Gesellschaft fand ein abruptes Ende. Viele Menschen, die an eine demokratische Zukunft unter dem Schutz westlicher Mächte geglaubt hatten, sehen sich getäuscht und sind nun auf der Flucht. Mit unserer Reihe wollen wir diese Entwicklungen nachzeichnen, Protagonist:innen und Expert:innen zu Wort kommen lassen, und fragen, was nun zu tun ist.

Weitere Infos zum Thema: https://www.rosalux.de/dossiers/das-scheitern-des-westens

Eine Kooperationsveranstaltung des Bayerischen Flüchtlingsrates und des Kurt-Eisner-Vereins, Pro Asyl, Bellevue di Monaco, Campus di Monaco und der Rosa-Luxemburg-Initiative Bremen.

Kontakt

Dr. Julia Killet

Regionalbüroleiterin Bayern, Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein

Telefon: +49 89 51996353