Die zahlreichen Schicksale der Verfolgten des Nationalsozialismus sind faktenreich belegt, stehen aber im Spannungsfeld zur regionalen Erinnerungskultur nach 1945. Was bedeuten diese Spannungen heute? Maria Anna Willer untersucht in ihrer Dissertation Strukturen und Prozesse der Ausgrenzung in der Face-to-Face-Gesellschaft eines Dorfes (Aschau bei Rosenheim) am bayrischen Alpenrand zur Zeit der NS-Herrschaft und beleuchtet dessen Erinnerungskultur. In Anlehnung an Foucault beschreibt sie im Modell eines "Dispositivs der NS-Verfolgung" die engmaschigen Strukturen der Kontrolle und Überwachung sowie Widerstand und Hilfeleistungen als Kategorien der NS-Diktatur auf dem Dorf. Es zeigt sich: Nach 1945 ist eine Kontinuität der Ausgrenzung erkennbar, wenn die Erinnerung an Opfer der NS-Verfolgung verdrängt wird.
Die Lesung ist eine Kooperationsveranstaltung der Initiative Erinnerungskultur – Stolpersteine für Rosenheim (https://www.stolpersteine-rosenheim.de/), der Geschichtswerkstatt Rosenheim (https://geschichte.rosenheim.social/), der Bibliothek_A Rosenheim und des Kurt-Eisner-Vereins.
Die Lesung ist eingebettet in die Veranstaltungsreihe „Nie wieder ist jetzt“ welche vom „noAfD – Bündnis gegen rechte Hetze“ (https://noafd.rosenheim.social/) organisiert wird, in welchem die lokalen veranstaltenden Gruppen aktiv sind.
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Fritz Burschel
Regionalbüroleiter Bayern, Rosa-Luxemburg-Stiftung Bayern / Kurt-Eisner-Verein
E-Mail: friedrich.burschel@rosalux.org