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Das Kurt-Eisner-Denkmal an der Kardinal-Faulhaber-Straße wurde 1989 eingeweiht. Eine Bodenplatte erinnert an den ersten bayrerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner, der genau an dieser Stelle am 21. Februar 1919 von Leutnant Anton Graf von Arco auf Valley erschossen wurde. Die Künstlerin Erika Maria Lankes zeigte in diesem Denkmal die Umrisse des Ermordeten, wie die Kreideumrandung einer Leiche am Tatort. Daran ist folgende Inschrift angebracht:

KURT EISNER, DER AM 8. NOVEMBER 1918 DIE BAYERISCHE REPUBLIK AUSRIEF, NACHMALIGER MINISTERPRÄSIDENT DES VOLKSSTAATES BAYERN, WURDE AN DIESER STELLE AM 21. FEBRUAR 1919 ERMORDET.

Die Errichtung des Denkmals war im Vorfeld von einer langen kontroversen Debatte im Münchner Stadtrat überschattet worden.

Literatur: Joseph Badde: Das Kurt-Eisner-Denkmal in der Kardinal-Faulhaber-Straße in München: Der Politstreit und die momentane didaktische Realität, GRIN Verlag, 2002

Kurt-Eisner-Denkmal in der Kardinal-Faulhaber-Straße in München Murdered, CC BY-NC 2.0, Yosef Meller

Das Kurt-Eisner-Denkmal am Oberanger in München von der Münchner Bildhauerin Rotraut Fischer wurde am 30. Mai 2011 am Oberanger eingeweiht. Die Inschrift des Denkmals «Jedes Menschenleben soll heilig sein» stammt aus der Revolutionsrede Kurt Eisners, mit der er am 7. November 1918 die bairische Revolution proklamierte.

In linken Kreisen ist das Denkmal umstritten. So wird etwa kritisiert, dass das Denkmal gleich vor der Bayern-SPD-Zentrale «am falschen Ort» platziert ist. Außerdem würde das Zitat Kurt Eisner nicht gebühren, weil es «wie aus eine Predigt wirkt.»

Aus diesem Grund gab es zur Denkmal-Enthüllung eine politische Aktion, bei der Kurt Eisner (gespielt von Wolfgang Blaschka) während der Rede des ehemaligen Oberbürgermeisters Christian Ude (SPD) auftauchte und sagte: «Dieses Denkmal hat nichts mit mir zu tun.» Unterstützt wurde er von Rufen aus dem Publikum. Da hieß es: «Herr Uuuude! Vergessen Sie das U bei der SPD nicht!» Es dauerte nicht lang, bis Kurt Eisner von der Polizei abgeführt wurde

Kurt-Eisner-Denkmal am Oberanger in München Menschenleben by Kurt Eisner, CC BY-SA 2.0, Johannes Lenz

Der Verein Das andere Bayern e.V. fordert seit 2017 die Umbenennung des Marienhofs in Kurt-Eisner-Platz. Weitere Infos: http://www.dasanderebayern.de/kurt-eisner-platz-umbenennung-des-marienhofes/

Foto: Julia Killet

An dem Ort, an dem Kurt Eisner am 7. November 1918 den Freistaat Bayern ausrief, steht heute ein Einkaufzentrum.  

Kurt-Eisner-Stele in der heutigen Mathäser Einkaufspassage in München. CC BY-SA 3.0, Richard Huber