Publikation Staat / Demokratie - Bildungspolitik - Lesen - Jugendbildung «Das bisschen Bildung...»

LuXemburg 2/2015 diskutiert die Rolle politischer Bildung in Organisierungsprozessen und fragt, wie sich Organisierung als verbindender Bildungsprozess denken lässt.

Information

Erschienen

Juli 2015

Zugehörige Dateien

Wenn politische Alternativen schwach und Handlungsoptionen rar sind, bleibt oft der Ruf nach ›Bildung‹ – auch in der Linken. So sehr Aufklärung linker Glutkern ist, so verquer ist die Hoffnung, verbesserte Welt- und Selbsterkenntnis allein könnte eine Änderung der Verhältnisse voranbringen. Im Angesicht der eigenen Ohnmacht wird außerdem oft kritische Bildungsarbeit auf Methoden, Moderation und die Vermittlung von skills verengt. Austerität, Vermarktlichung und die Entsicherung von Arbeit verändern unterdessen die Bedingungen von Bildung massiv: Die Räume werden enger, die Zeit knapper. Dabei ist die Notwendigkeit von Kritik und Alternativen größer denn je. Was also tun mit dem BISSCHEN BILDUNG?

In der Arbeiterbewegung war politische Bildung immer zentral, als Teil von Gesellschaftskritik und Strategieentwicklung. Zu oft ist sie heute von Organisierungsprozessen, von verändernden Praxen getrennt. Dabei sind es gerade Bildungsformate, die dringend benötigte Räume öffnen können. Räume, in denen sich ungleiche Akteure ohne Praxiszwänge austauschen, in denen sie soziale Unterschiede bearbeiten, lernen, Terrains zu überschreiten und gemeinsam handlungsfähig zu werden. Emanzipatorische Bildungsarbeit steht vor der Herausforderung, an alltagsnahen Handlungsproblemen anzusetzen, dort aber nicht stehen zu bleiben. Das Wissen über die Welt muss mit alternativen Politiken verschränkt werden und den Wunsch nach Selbstveränderung in sich aufnehmen.

LuXemburg 2/2015 diskutiert, welche Rolle politische Bildung in Selbstermächtigungs- und Organisierungsprozessen spielen kann, und stellt umgekehrt die Frage, wie sich Organisierung als verbindender Bildungsprozess denken lässt. Wie wird Bildung zu einem Moment kollektiven Lernens und alternativer Wissensproduktion? Inwiefern können Bildungsprozesse so zum Labor politischer Strategiebestimmung werden, Emanzipationswünsche wecken und diese im Werden entwickeln?

Die neue Ausgabe der Luxemburg ist erschienen. Sie kann kostenlos abonniert werden oder hier als E-Paper im Pdf-Format gelesen werden.

Inhaltsverzeichnis

  • Duldung
    Bilder einer Sammelunterkunft
    Von Stefanie Zofia Schulz
  • Im Zweifel Populismus
    Gespräch über Podemos und die Gefahren populistischer Politik
    Mit Alberto Garzón und Íñigo Errejón

… Klarkriegen

… Umbauen

… Organisieren

LUXEMBURG ONLINE