Jahrzehntelang prägte den erinnerungspolitischen Diskurs in Bezug auf den Nationalsozialismus eine Sichtweise, in der Frauen primär den Opferstatus einnahmen. Die partizipierende Rolle von Frauen in der NS-«Volksgemeinschaft» wurde nur am Rande wahrgenommen. Doch hunderttausende Frauen waren weder Opfer noch passive Zuschauerinnen: Sie ließen sich zwischen 1933 und 1945 politisch mobilisieren.
Als Sekretärinnen, Lehrerinnen, Juristinnen, Ehefrauen und KZ-Aufseherinnen unterstützten sie die Gewaltherrschaft der NS-Diktatur. In dem ganztägigen Workshop beschäftigen wir uns anhand biografischer Geschichten mit den verschiedenen Partizipationsformen von Frauen in der NS-«Volksgemeinschaft». Zentrale Fragen werden hierbei sein: Welche Motive leiteten die Frauen? Inwiefern profitierten sie von ihrem Engagement in den NS-Strukturen? Und warum gerieten Frauen nach 1945 nur selten ins Visier der Nachkriegsjustiz?
Workshop von Elisabeth Perzl, wissenschaftliche Mitarbeiterin am ifz München (Institut für Zeitgeschichte München - Berlin)
Die Plätze sind begrenzt. Eine Anmeldung ist bis zum 21.04.23 unter eben_widerspruch@riseup.net möglich.
Die Gruppe eben.widerspruch organisiert vom 2. bis 4. Juni eine Bildungsreise nach Ravensbrück. Weitere Infos: hier.
Eine Veranstaltungsreihe von eben.widerspruch in Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein.
Standort
Kontakt
Dr. Julia Killet
Referentin für historisch biografisches Lernen, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: julia.killet@rosalux.org