In der Retrospektive verknüpfen sich die Ideen von Moderne, experimentellen Formfindungen und ein künstlerisch-politischer Bruch bürgerlichen Selbstverständnisses mit den klassischen Avantgarde-Bewegungen, wie sie nach dem 1. Weltkrieg in den urbanen Räumen der Weimarer Republik entstehen. Doch finden sich mehr Parallelen in den künstlerischen Strategien, wie sie gegen behördliche Zensurbestimmungen und Staatsgewalt, gegen einen vorherrschenden Konservatismus und bürgerliche Etikette schon um die Jahrhundertwende in den Bohéme-Kreisen zur Anwendung kamen, als heute allgemein erinnert werden. Der Abend widmet sich den Verbindungen, aber auch den Unterschieden von Bohème und klassischen Avantgardebewegung. Beider Verhältnis zum Alkohol und zum Exzess soll eine zentrale Rolle spielen.
Ein literarisch musikalischer Abend mit Eve Sattler (Kulturwissenschaftlerin, Düsseldorf), Birgit Ziener (Literaturwissenschaftlerin, Berlin) und Michaela Dietl (München) am Akkordeon
- Dr. Eve Sattler veröffentlichte ihre Dissertation zum Thema «Vergiftete Sensationen. Soziale und kulturelle Dimensionen des Rauschmittelkonsums im literarischen Expressionismus 1910–1914» 2010.
- Dr. Birgit Zieners Dissertation zum Thema «Avantgarde avant la lettre. Strategien literarischer Popularisierung im Werk von Otto Julius Bierbaum» erschien 2022.
Eintritt, Drinks und Snacks sind frei!
Eine Veranstaltung des Kurt-Eisner-Vereins.
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Dr. Julia Killet
Referentin für historisch biografisches Lernen, Rosa-Luxemburg-Stiftung
E-Mail: julia.killet@rosalux.org