Najem Wali liest aus seinem neuen Roman Jussifs Gesichter

Lesung, Buchvorstellung mit dem Autor

Jussif und Junis sind Brüder. Als Jungen waren beide in dasselbe Mädchen verliebt. Weil sie Jussif bevorzugte, gab Junis ihr einen Kuchen mit Nägeln zu essen. Sie starb, aber nicht Junis, sondern Jussif kam ins Gefängnis. Seit dem ist das Verhältnis der Brüder ein Spiel mit Rollen und Masken, aus dem im Krieg tödlicher Ernst wird. Als Junis nach dem Aufstand gegen Saddam Hussein verschwindet, nimmt Jussif seinen Namen an. Viel zu spät erfährt er, dass sein Bruder als Henker gesucht wird. Niemand will Jussif seine Geschichte und seine Unschuld glauben. Ein gefährlicher Kampf um Namen und Identitäten entbrennt, den nur einer der Brüder gewinnen kann. Verstörend und erhellend zugleich erzählt Najem Wali in seinem neuen Roman von der Situation der irakischen Bevölkerung während und nach dem Sturz Saddam Husseins. Wenn Tyrannei und Krieg herrschen, sind Täter und Opfer nicht mehr zu unterscheiden, die Realität wird zum Alptraum, und die Einbildung Realität.

Die Veranstaltungsreihe findet in Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein – Rosa- Luxemburg-Stiftung Bayern, dem AK-Asyl Innenstadtgemeinden, dem Bündnis Aktiv für Menschenrechte, dem Internationalen Frauencafe, dem Verein Flüchtlingshilfe e.V. und dem Perspektive Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte statt.