Integration und Kultur

rls-werkstattgespräch no. 3

Integration und Kultur

In der Debatte über die richtige Form der Integration scheinen sich zwei Fronten gebildet zu haben: Auf der einen Seite die Vertreter der Leitkultur, die Integration als Anpassungsleistung von Migranten an die Mehrheitsgesellschaft versteht. Auf der anderen Seite diejenigen, die für ein gleichberechtigtes Miteinander der Kulturen werben. Mit dem Integrationskonzept „Grundsätze und Strukturen der Integrationspolitik der Landeshauptstadt München“, das von allen Parteien im Münchner Stadtrat verabschiedet wurde, scheint diese Frontbildung überwunden. Dort gibt man sich weltoffen und modern, feiert „kulturelle Vielfalt, Differenzierung der Lebensstile und die Offenheit der Stadtgesellschaft“ und betont: „Unser Integrationsverständnis respektiert und wertschätzt kulturelle Vielfalt“. Ausgehend von diesem scheinbaren Verschwinden der politischen Gegensätze, wird der Referent das Verständnis von Integration und Kultur des Integrationskonzepts der Stadt München erläutern und aus der Sicht einer aufgeklärten Linken fragen, wie es sich mit der Vielzahl der verschieden Kulturen verhält und was kulturelle Unterschiede sind? Wie wird man Teil einer Kultur; freiwillig oder durch Zuschreibung? Und wie kommt es, dass Linke sich für den Erhalt kultureller Unterschiede aussprechen und was bezwecken sie damit? Text von Marc Grimm: interner Link folgtGrundsätze und Strukturen der Integrationspolitik der Landeshauptstadt München,
Mai 2007